Ich erinnere mich an den Dezember 2021, als ob er gestern gewesen wäre. Es war der Monat, in dem meine Mutter starb, und es fühlte sich an, als würde ein Teil von mir mit ihr gehen. Aber die Dunkelheit begann schon lange vorher – im Dezember 2020, als bei ihr Hautkrebs im Endstadium diagnostiziert wurde. Ab diesem Moment war nichts mehr, wie es einmal war. Es begann eine Zeit voller Hoffnungen und Enttäuschungen, gerade in meiner Familie, Krankenhausaufenthalte und unzähliger Arztbesuche. Jeder Schritt schien ein Schritt zurück zu sein.
Meine Mutter links und ich rechts.
Die Diagnose Hautkrebs veränderte alles.
Drei verschiedene Therapieversuche haben wir durchgestanden, aber keiner von ihnen brachte die erhoffte Besserung. Stattdessen verschlechterte sich ihr Zustand von Woche zu Woche, bis sie schließlich ans Bett gefesselt war. Ich sah sie immer mehr leiden, egal, wie sehr sie sich bemühte, ihre Schmerzen zu verbergen. Es war ihr Versuch, mich vor der ganzen Tragik zu schützen, doch ich konnte die Verzweiflung in ihren Augen sehen. Ich konnte es nicht mehr leugnen – es würde nicht besser werden.
Hoffnung und Rückschläge bestimmten unseren Alltag.
Monat um Monat verging und mit jedem schwand ein kleines Stück meiner Hoffnung. Doch ich klammerte mich weiter an diese Hoffnung, erzählte mir selbst Lügen, dass sie eines Tages wieder gesund aufstehen könnte. Aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass das nicht geschehen würde. Es waren elf lange Monate seit der Diagnose vergangen, und ich tat alles, was in meiner Macht stand, um für sie da zu sein – in guten wie in schlechten Tagen. Doch ich sah, wie ihr Lebenswille allmählich erlosch.
Ich sah, wie meine Mutter den Lebensmut verlor.
Der schlimmste Moment kam dann einen Monat vor ihrem Tod. Es war dieser schreckliche Anruf, der mir sagte, dass sie sich im Sterbeprozess befand. Diese Worte durchbrachen mein Innerstes, als ob sie meine Seele zerschmettern würden. In diesem Augenblick fühlte ich mich völlig machtlos und der Realität ausgeliefert. Der Schock saß tief, und ich wusste nicht, wie ich mit diesem endgültigen Verlust umgehen sollte.
Der Anruf über den Sterbeprozess erschütterte mich zutiefst.
Mit dem Tod meiner Mutter begann auch meine Depression. Zunächst schlich sie sich leise an, fast unbemerkt, wie ein Schatten, der immer näher kam. Aber nach und nach verschlang sie mich – und ich merkte erst spät, dass ich in ihr versank.
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